Glockenguß der neuen Varenroder Glocke am 24. April 2007
in der Eifeler Glockengießerei in Brockscheid

Der Glockenguß der neuen Varenroder Glocke fand am 24. April 2007 in der Eifeler Glockengießerei in Brockscheid statt. Nachdem alle Varenroder Vereinsvorsstände informiert worden waren, sind am Samstagmorgen als Abordnung Coni Knieper, Christa Böker, Andrea Dünen, Hermann Bembom und Ludger Kampel die Reise zur 320 km entfernten Glockengießerei nach Brockscheid (nähe Koblenz/Eifel) angetreten.

Die Einweihung der neuen Glocke ist für den 24. Juni 2007 um 15 Uhr vorgesehen.

 

 

Herstellungprozess einer Glocke:
Die Herstellung einer Glocke ist ausschließlich Handarbeit. Es sind eine ganze Reihe verschiedener Arbeitsschritte nötig. Zuerst muss eine Form für die spätere Glocke erstellt werden. Diese Form wird ausschließlich aus Ziegelsteinen und Lehm erstellt. Der Lehm bekommt als Zusatz noch Pferdemist und Rinderhaare. Diese Zusätze festigen den Lehm und verhindern die Rissbildung, wenn der Lehm an der Form trocknet. Die Form wird mit Hilfe einer Schablone, die der Glockengießer fertigt, aufgeformt. Der Lehm wird mit Pferdemist und Rinderhaaren gemischt.Auf ein Buchenbrett zeichnet er das Profil der späteren Glocke auf. So weiß er schon vor dem Guss der Glocke, wie groß und wie schwer sie wird und vor allem welchen Ton sie bekommt. Der erste Formteil ist der Glockenkern. Er entspricht ganz genau dem Inneren der zu gießenden Glocke. Zunächst wird er grob aus Ziegelsteinen aufgemauert. Danach folgen Lehmschichten, die Schicht für Schicht mit der Schablone abgezogen werden. Es kann erst dann eine neue Lehmschicht aufgetragen werden, wenn die vorige Schicht bereits getrocknet ist. Aus diesem Grund wird im Inneren der Formen ein Brikettfeuer unterhalten.Die Falsche Glocke wird über den Glockenkern geformt.

Die nächste Aufgabe besteht darin, den zweiten Teil der Glockenform - die sogenannte “Falsche Glocke” - zu formen. Mit Hilfe der Schablone werden auf den fertigen Glockenkern weitere Lehmschichten aufgetragen, die dann eben diese falsche Glocke bilden. Danach klebt man die Inschriften und Verzierungen aus Wachs, die später auch auf der richtigen Glocke erscheinen sollen, auf. Das Wachs schmilzt, wenn die Form erhitzt wird, hat sich aber vorher als Negativ in den Glockenmantel, den nächsten Formteil, abgedrückt.
Der dritte Formteil ist der Glockenmantel. Er wird über die falsche Glocke geformt, umgibt sie also. Zunächst wird die falsche Glocke jedoch mit ganz feinem Zierlehm eingepinselt, damit die Inschriften und Verzierungen sich als Negativ in den Mantel abbilden können. Der Glockenmantel besteht ebenfalls aus mehreren Lehmschichten.
Alle Inschriften sieht man später als Negativ im Mantel.

Nach Fertigstellung des Glockenmantels wird die Form ausgebrannt. Ungefahr 8 Stunden lang herrscht in der Form eine Temperatur zwischen 600 und 800 Grad Celsius. Wenn die Form danach wieder erkaltet ist, wird der Glockenmantel von der Form abgehoben, die falsche Glocke wird entfernt und dann der Mantel wieder auf die Form gesetzt. In dem damit entstandenen Hohlraum ist somit ist Platz geschaffen für die richtige Bronzeglocke.
Nun sind die Glocken Formen fertig gestellt und bereit zum Glockenguss, der vier- bis fünf mal im Jahr stattfindet. Während einem Glockenguss fließt über 1100 Grad Celsius heißes Metall durch zuvor eigens gemauerte Kanäle in die Formen hinein. Die Form hat nur noch 3 Löcher als Öffnungen. In der Mitte fließt das Metall hinein, außen schlagen zwei große Flammen heraus. Dort verbrennen die Gase, die während des Glockengusses entstehen, die Luft entweicht aus der Form und die flüssige Bronze kann ungehindert hineinfließen.
Beim Glockenguss sehen die Kirchengemeinden stets zu und beten für ein gutes Gelingen.
Nach dem Glockenguss lässt man den Glocken noch einige Zeit, um abzukühlen, bevor man sie aus Ihrer Hülle befreit um sie zum Läuten bringen zu können. Hier wird dann deutlich, ob die Glocke den vorher bestimmten Ton auch wirklich wiedergibt.
So weit nun zur Entstehung einer Glocke.


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